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Energiemärkte

Marktbericht März 2020: Corona beeinflusst weiter das Geschehen.

2. Apr. 2020

Auch in dieser Woche können sich die Energiemärkte nicht aus den Fängen der Corona-Pandemie befreien. Sie sind weiterhin stark volatil und reagieren auf Nachrichten zum Coronavirus sehr sensibel sowohl auf positive Nachrichten aus China und Europa als auch auf negative aus den USA. Schlichtungsversuche in Sachen Ölpreiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien schienen Anfang der Woche noch aussichtlos, heute kann US-Präsident Trump auf erste Früchte seiner Gespräche hoffen. Strom und Erdgas konnten zum Wochenausklang wieder zulegen und notieren mit Preisen von 35,65 und 12,75 €/MWh wieder in der Nähe der Notierungen zum Beginn der Berichtswoche.

In den letzten Wochen beherrschte die Welt und damit auch die Energiemärkte vordergründlich ein Thema: COVID-19 und der Kampf darum, die Ausbreitung des Virus möglichst einzudämmen. Letzteres gewann im Verlauf des vergangenen Monats zunehmend an Bedeutung und ging mit immer mehr Einschränkungen einher. Hinzu kommt der Ölpreiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien, der insbesondere die Ölpreise massiv einbrechen ließ. Der Preis für die Nordseesorte Brent verlor Anfang März mehr als 30%. Das animierte auch die übrigen Commodities zu weiteren Kursrückgängen, wenn auch in gemäßigterem Ausmaß. Strom und Erdgas verloren als Reaktion auf den Ölpreisschock zwischen 3 und 4%. Sämtliche Bemühungen beide Parteien an den Schlichtungstisch zu bekommen wurden seither von Saudi-Arabien und Russland abgeblockt. Im Gegenteil: Die Stimmen der Saudis, die Fördermengen in den kommenden Monaten weiter auszuweiten, wurden immer lauter. Für Mai wurden sogar Rekordfördermengen von 10,6 Millionen Barrel pro Tag angekündigt. Der anhaltende Ölpreiskrieg belastet zudem den Erdgasmarkt stark.

Die Sorgen um eine drohende Rezession ist in den Preiskurven aller Commodities unverkennbar sichtbar. Spätestens zur Mitte des Berichtsmonats gaben die Energiemärkte – allen voran die Preise am Erdölmarkt – deutlich nach. Auch Strom steckt weiterhin in den Fängen der Corona-Pandemie. Die Sorge über eine drohende Rezession belastet schwer. In den vergangenen Wochen war vor allem der Rückgang der Stromnachfrage, insbesondere aus der Industrie, in den Preisen deutlich sichtbar. Zudem hat der Strommarkt im Berichtsmonat eine ähnliche Entwicklungskurve wie der CO₂-Zertifikatemarkt gezeichnet. In Summe verlor das Cal-21 rund 12% von seinen Startpreis vom Monatsbeginn.

Lediglich Kohle zeigt sich von den Entwicklungen ihres Umfelds größtenteils unbeeindruckt. Zwar gab auch Kohle einige Prozentpunkte ab, jedoch nicht so ausgeprägt wie beispielsweise Erdöl oder EUA. Die Gründe hierfür finden sich vor allem in China und am CO₂-Zertifikatemarkt. Während Europa die Ausbreitung des Corona-Virus immer weiter voranschreitet und die Maßnahmen zu der Bekämpfung eben dieser Ausbreitung immer einschneidender wirken, hat China bereits das gröbste hinter sich – so zumindest die Berichterstattung aus China. Die Zahl der Neu-Infizierten ist rückläufig, das wirtschaftliche und soziale Leben wird langsam wieder hochgefahren. Der Kohlemarkt nimmt das Wiedererwachen seines Hauptimporteurs und -verbrauchers positiv auf und quittiert dies im Maximum mit Preisen um 58 Dollar. Preistreibende Impulse kamen zudem vom Zertifikatemarkt. Die günstigen Preise unterhalb von 16 bis 17 € begünstigen die Verstromung von Kohle zumindest kurzfristig. Dennoch bleibt Erdgas weiterhin der bevorzugte Brennstoff.

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