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Energiemärkte

Marktbericht April 2020: CO₂ als Preistreiber für Strom und Erdgas.

7. Mai 2020

Während Brent im April eine Achterbahnfahrt auf das Parkett legte und den Berichtsmonat mit einem Zugewinn von 27,3% beendete, hielten sich Strom und Erdgas an CO₂ und zeigten sich überwiegend unbeeindruckt von den Geschehnissen am Erdölmarkt. CO₂ legte 12,8% zu, Strom und Erdgas folgten mit Zugewinnen von 4,0 und 0,3%. Kohle bleibt im Abwärtskanal und verliert weitere 1,7%.

Düstere Prognosen für die Wirtschaftsleistung der EU und Deutschland.

Die Corona-Krise hat die Eurozone fest im Griff. In den ersten Monaten des Jahres ist die Wirtschaftsleistung der Region bereits um 3,8% gesunken und die gestrigen Prognosen aus Brüssel hellen diese trübe Stimmung nicht auf: In ihrer Frühjahrsprognose geht die EU-Kommission davon aus, dass die Wirtschaftsleistung der EU durch die Auswirkungen der Corona-Krise im laufenden Jahr um 7,75% schrumpfen wird und auch im nächsten Jahr nicht mit einer vollständigen Erholung zu rechnen ist. Im November 2019 war die Kommission noch von einem Wachstum von 1,2% sowohl für 2020 als auch 2021 ausgegangen. Christian Lips, Volkswirt der NordLB, geht indes davon aus, dass es sich nur um den Auftakt der schwersten Rezension für Europa seit dem Zweiten Weltkrieg handele. Die Prognosen der NordLB sind mit einer Verschlechterung der Wirtschaftsleistung in Europa in 2020 um 9% sogar noch pessimistischer als die Annahmen der EU-Kommission.

Für Deutschland malt die Bundesregierung ein ähnlich düsteres Bild. Auch sie geht davon aus, dass Deutschland durch die Corona-Krise einen dramatischen Einbruch der Wirtschaftsleistung verbuchen und die schwerste Rezension der Nachkriegsgeschichte erleben wird. Für 2020 sagen aktuelle Schätzungen einen Rückgang des BIP um 6,3% voraus, für 2021 könne dann mit schrittweiser Rückkehr zur Normalität ein erneutes Wachstum von 5,2% erreicht werden – alles unter der Annahme, dass die Corona-Beschränkungen ab Mai sukzessive gelockert werden und eine zweite Welle ausbleibt.

Weltweiter Rückgang der Energienachfrage in 2020.

Für die Energiewelt prognostiziert die Internationale Energieagentur IEA indes in ihrem aktuellen Global Energy Review einen weltweiten Rückgang der Energienachfrage für das laufende Jahr um 6%. Dieser Gesamtrückgang ergibt sich aus den folgenden Nachfrageannahmen der Energieexperten:

∘  Erdöl: - 9%
∘  Kohle: - 8%
∘  Erdgas: - 5%
∘  Strom: - 5%

Dabei geht die IEA davon aus, dass der Rückgang in den entwickelten Volkswirtschaften ausgeprägter sein wird: Für die USA prognostiziert die Agentur einen Rückgang von 9% und für die EU sogar einen Rückgang von 11%. Auch diese Prognosen setzen das Ausbleiben einer zweiten Infektionswelle voraus. Laut Berechnungen der IEA reduziere jeder weitere Monat mit weltweiten Einschränkungen die Nachfrageprognose um jeweils 1,5%.

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